Das Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae)

 

Das Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae) wird aufgrund seiner sechs paarigen blutroten Flecken auf den Vorderflügeln auch Blutströpfchen genannt. Es ist die einzige nicht gefährdete Art der Gattung Zygaena in Baden-Württemberg. Die beiden vorderen roten Flecken auf den Vorderflügeln können manchmal auch wie ein einziger Fleck erscheinen. Die Hinterflügel sind vollständig rot.

Interessant ist das Vorkommen des Sechsfleck-Widderchens in sehr unterschiedlichen Naturräumen. So kann man es mit etwas Glück auf nassen Wiesen und Mooren bis hin zu Kalkmagerrasen und Straßenrändern finden. Diese Eigenschaft, sehr unterschiedliche Umweltbedingungen zu tolerieren, bezeichnet man als euryök. Von allen einheimischen Widderchen-Arten besitzt Z. filipendulae das breiteste Lebensraumspektrum.

Die Hauptnahrungspflanzen der Raupen sind Hornklee (Lotus corniculatus, siehe Abb. 3), Sumpfhornklee (Lotus uliginosus) und Kronwicken (Coronilla). Die Eier werden in Gruppen an Blattunterseiten abgelegt. Nach dem Schlupf im September ernähren sich die Raupen von ihren Futterpflanzen bis in den Herbst hinein, überwintern bis zum Frühjahr und fressen dann weiter bis zur Verpuppung im Juni. Die Kokons werden oft an Grashalmen angesponnen und sind oben gelblich und unten weißlich gefärbt (Abb. 4). Die Flugzeit dauert von Juni bis September, beginnt in günstigen Jahren aber auch schon Mitte Mai.

Die Falter können ein relativ breites Spektrum an Blütenpflanzen als Nektarquelle nutzen. Wobei sie violett-blühende Pflanzen wie Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Tauben-Skabiose (Skabiosa columbaria) und Acker-Witwenblume  (Knautia arvensis) bevorzugen.

 

Abbildung 3: Hornklee (Lotus corniculatus). Foto: Andreas Haselböck
Abbildung 1: Zwei adulte Z. filipendulae bei der Nahrungsaufnahme.
Foto: Pauline Pfeiffer
Abbildung 2: Raupe von Z. filipendulae. Foto: Harald Süpfle

Verfasser: P. Pfeiffer

Abbildung 4: Kokons und teils schlüpfende Z. filipendulae.
Foto: Peter O‘Connor

Literatur zum direkt Nachlesen

  • Ebert, Günter (1994): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3 Nachtfalter I. [im Rahmen des Artenschutzprogrammes Baden-Württemberg]. Stuttgart: Ulmer.

  • Pähler, Dudler & Hille (2019): Das stille Sterben der Schmetterlinge.

  • Willner, Wolfgang (2017): Die häufigsten Nachtfalter im Porträt. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag (Taschenlexikon der Schmetterlinge Europas, / Wolfgang Willner ; Nachtfalter).